Solarstrom direkt über die Steckdose

Steckersolar

Steckersolar-Geräte sind kleine Photovoltaiksysteme, mit denen Sie als Mieter*in, Haus- oder Wohnungseigentümer*in eigenen Sonnenstrom erzeugen können. Da Sie häufig an die Balkonbrüstung montieren werden und der Solarstrom in der Regel über eine vorhandene Steckdose in den Stromkreis gelangt, werden sie oft auch Balkonkraftwerke oder Plug & Play-Solaranlage genannt.

Der Stecker-Solar-Simulator

Finden Sie mit dem folgenden Simulator der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin heraus, wie viel Strom und Geld Sie mit ei­nem Stecker­solar-Gerät am Balkon, an der Haus­wand oder auf dem Dach ein­sparen und was die Unterschiede zu einer Photovoltaikanlage sind.

Photovoltaik-Dachanlage vs. Steckersolargerät – die wichtigsten Unterschiede

Folgende Übersicht zeigt Ihnen den direkten Vergleich einer Photovoltaik-Dachanlage und einem Steckersolargerät und inwiefern sich beide Optionen hinsichtlich verschiedener Aspekte wie Leistung, Installation, Kosten und Bürokratie unterscheiden. Auf dieser Basis können Sie selbst eine fundierte Entscheidung treffen, welche der beiden Optionen die richtige für Ihr Vorhaben ist.

Aufbau und Anbringungsort – PV-Anlagen

  • bestehen in der Regel aus mehreren Modulen, einem Wechselrichter, einer Unterkonstruktion, einem Speicher (optional) und werden fest an das Hausnetz installiert.
  • haben keinen Stecker, der in eine Steckdose gesteckt wird.
  • werden auf dem Dach oder an der Fassade montiert

Aufbau und Anbringungsort – Steckersolargeräte

  • bestehen in der Regel aus zwei Modulen, einem Wechselrichter sowie einer Halterung und werden über ein Kabel mit einer Steckverbindung mit dem Stromnetz verbunden.
  • haben einen Stecker und können wie ein stromerzeugendes Haushaltsgerät eingesteckt werden.
  • können am Balkon, im Garten oder auf Terrassen, Dach- und Garagenflächen oder Außenwandflächen aufgestellt werden

Leistung und Ertrag – PV-Anlagen

  • keine Leistungsbegrenzung des Wechselrichters (mehrere kWp Installation möglich)
  • Keine Leistungsgrenze für angeschlossene Module
  • machen einen hohen Stromertrag pro Jahr und eine größere Unabhängigkeit vom Strombezug aus dem Netz möglich

Leistung und Ertrag – Steckersolargeräte

  • Begrenzte Leistung des Wechselrichters (800 Watt)
  • Leistungsgrenze von 2.000 Watt (Peak) für die angeschlossenen Module (Summe)
  • sind für die Deckung der Dauerlast im Alltag gedacht (täglicher Bedarf durch z. B. Kühlschrank, Grundstrom, etc.)

Installation und Flexibilität – PV-Anlagen

  • dürfen nur durch einen Fachbetrieb installiert werden (inkl. Wartung)
  • sind fest installiert und können nur mit hohen Aufwand bei Umzügen mitgenommen werden (unflexibel)

Installation und Flexibilität – Steckersolargeräte

  • sind dafür gedacht, dass Privatpersonen sie selbst anbringen und anschließen und den Strom direkt nutzen können
  • sind leicht umzustellen und mitzunehmen bei z. B. Umzügen (sehr flexibel)

Kosten und Amortisation – PV-Anlagen

  • benötigen eine hohe Anfangsinvestition
  • haben eine längere Amortisationszeit, aber dafür ein höheres Einsparpotenzial

Kosten und Amortisation – Steckersolargeräte

  • benötigen keine hohe Anfangsinvestition
  • haben eine kürzere Amortisationszeit

Bürokratie, Genehmigung und Anmeldung – PV-Anlagen

  • bringen einen höheren bürokratischen Aufwand durch Beratung und Beauftragung eines Fachunternehmens sowie die Wartung während des Betriebs
  • brauchen auf Einfamilienhäusern in der Regel keinerlei Genehmigungen (Ausnahme Denkmalschutz!)
  • werden in der Regel durch den Fachbetrieb beim Netzbetreiber angemeldet und im Markstammdatenregister eingetragen

Bürokratie, Genehmigung und Anmeldung – Steckersolargeräte

  • bringen einen geringen bürokratischen Aufwand, da die Module im normalen Handel zu kaufen sind
  • brauchen in einem Mietverhältnis die Zustimmung des Vermieters oder in Mehrfamilienhäusern eine mehrheitliche Zustimmung der Eigentumsgemeinschaft
  • müssen nicht beim Netzbetreiber angemeldet, aber selbst im Markstammdatenregister eingetragen werden

Einspeisevergütung – PV-Anlagen

  • bekommen eine Einspeisevergütung für den überschüssigen und ins Netz geführten Strom

Einspeisevergütung – Steckersolargeräte

  • bekommen keine Einspeisevergütung, weil der Strom selbst verbraucht wird

Speicher – PV-Anlagen

  • werden häufig mit Stromspeichern kombiniert und erhöhen so den Eigenverbrauch (wirtschaftlich sinnvoll)

Speicher – Steckersolargeräte

  • benötigen keinen zusätzlichen Speicher, das der Strom direkt verbraucht wird (aber möglich)

Sicherheit – PV-Anlagen

  • sind grundsätzlich sehr sicher
  • produziert bei einem Stromausfall keinen Strom

Sicherheit – Steckersolargeräte

  • sind grundsätzlich sehr sicher
  • produziert bei einem Stromausfall keinen Strom